Schwarze mikrokoloniale Pilze (MCF) und schwarze Hefen gehören zu den Stress resistentesten Organismen der Erde. Es ist bekannt, dass diese Pilze nackte Gesteinsoberflächen in heißen und kalten Wüstengebieten besiedeln. In der vorliegenden Arbeit wurden die zellulären Mechanismen, die der Stressresistenz dieser Pilze zugrunde liegen, untersucht. Es wurden zwei mikrokoloniale Pilze – Cryomyces antarcticus aus kalten Wüsten, Knufia perforans aus warmen Habitaten - sowie die schwarze Hefe Exophiala jeanselmei als Modellorganismen ausgewählt. E. jeanselmei ist nahe verwandt mit human pathogenen Arten dieser Gattung. Zunächst wurde das Überleben der Pilze unter wechselfeuchten – poikilohydrischen – Bedingungen untersucht. Dazu wurden die ausgewählten Pilzstämme völliger Trockenheit ausgesetzt und anschließend in einer Klimakammer rehydriert. Vor und nach der Austrocknung beziehungsweise der Rehydrierung wurde der RNA-Gehalt und der Zuckergehalt der Zellen gemessen und das Proteinmuster mit 2D-Gel Elektrophorese (2DE) analysiert. In einer weiteren Studie wurden die Pilze in der Mars-Simulationskammer des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (Berlin) Mars-ähnlichen thermophysikalischen Bedingungen ausgesetzt. Erstmals wurden die Veränderungen im Proteinmuster der Pilze unter Marsbedingungen analysiert. Die vergleichende Analyse der Proteinmuster konnte zeigen, dass die Pilze die Marsbedingungen nicht nur überleben: vielmehr kam es nach 7 Tagen zu einer Akklimatisierung und das Proteinmuster gab einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Pilze sogar metabolisch aktiv waren. Um besser zu verstehen, welche Proteine an der Stressresistenz maßgeblich beteiligt sein können, wurden Identifizierungen der Proteine des Modellorganismus C. antarcticus basierend auf 2D-Gelen und anschließender MALDI-TOF/TOF Analyse durchgeführt. Die sehr niedrige Identifizierungsrate deutet an, dass das Proteom von C. antarcticus sich erheblich von dem anderer Pilze unterscheidet.
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