Die Modellierung von Permafrost-Böden liefert wichtige Beiträge für die Bodenmechanik und die Bauwerke in Permafrostregionen. In dieser Arbeit werden drei Stoffmodelle im Rahmen der Hypoplastizitätstheorie für gefrorene Böden präsentiert. Das erste Modell, „Extended Hypoplastic Constitutive Model“ genannt, wurde, basierend auf dem Modell von Wu (1992), durch Erweiterung um einen temperaturabhängigen Kohäsionstensor sowie eine verformungsabhängige Skalarfunktion entwickelt. Die Güte dieses Stoffmodells wurde durch die Simulation von dreiaxialen Kompressionsversuchen bei unterschiedlichen Temperaturen und Seitendrücken demonstriert. Dieses Modell ist unabhängig von Geschwindigkeit und kann das viskose Verhalten der Permafrost-Böden nicht beschreiben. Aus diesem Grunde wurde ein zweites Modell entwickelt. Es wird als „Visco-Hypoplastic Constitutive Model“ bezeichnet. Dieses viskose Modell wurde durch die Aufteilung der Spannung und ihre Rate in einen statischen und einen dynamischen Teil dargestellt. Für die statische Spannungsrate wird ein einfaches Stoffgesetz zugrundegelegt, während für die dynamische Spannung ein Stoffgesetz mit höheren Gradienten der Dehnungsrate verwendet wird. Die Gültigkeit dieses viskosen Modells wurde durch Simulation von Kompressionsversuchen mit unterschiedlichen Belastungsgeschwindigkeiten, sowie Simulation von mehreren Kriechversuchen gezeigt. Das dritte Modell, als „Hypoplastic Creep Model“ bezeichnet, wurde speziell für die Simulation der rheologischen Eigenschaften von Permafrost-Böden entwickelt. Anhand von Druck-Kriechversuchen konnte gezeigt werden, dass dieses Modell ebenso zur Beschreibung des Kriechverhaltens von Permafrost-Böden, wie z.B. der Zeit bis zum Kriechversagen und der minimalen Kriechrate im sekundären Kriechen, geeignet ist. Außerdem kann auch die Spannungsrelaxation von Permafrost-Böden in diesem Modell bestimmt werden.
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