Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, Erkenntnisse zur räumlichen Verbreitung der vorherrschenden geomorphologischen Prozesse und Formen sowie damit verbundenen Naturgefahren im Agua Negra Tal, San Juan, Argentinien, zu gewinnen. Eine auf GIS-Auswertung und Feldarbeiten basierende geomorphologische Karte illustriert die Verbreitung der im Untersuchungsgebiet vorherrschenden Prozesse. Des Weiteren gibt eine quantitative und qualitative Auswertung von glazialen, periglazialen, fluvialen und gravitativen Landschaftsformen Auskunft über die zugrunde liegenden geomorphologische Prozesse sowie deren räumliche Verteilung in verschiedenen Höhenstufen. Die ermittelten minimalen, mittleren und maximalen Höhen der beobachteten Landschaftsformen ermöglichen Vergleiche zu anderen Untersuchungsgebieten. Während der Feldarbeiten entnommene Bodenproben von Rutschungen, Murmaterial und Moränen wurden im Labor ausgewertet, um die charakteristischen Korngrößenverteilungen zu ermitteln. Die maximale glaziale Ausdehnung im Agua Negra Tal wurde aus der erstellten geomorphologischen Karte und Geländebeobachtungen abgeleitet. Zudem geben Sandersedimente an den Seitenhängen im unteren Agua Negra Tal Auskunft über das Niveau früherer Talfüllungen im Zuge des Abschmelzens eiszeitlicher Gletscher. Aus Literaturrecherchen zum Glaciar Agua Negra, einem der am besten beobachteten Gletschern in den semiariden Anden, wurden Hinweise über historische und aktuelle Gletscherveränderungen im Untersuchungsgebiet abgeleitet.
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