In der vorliegenden Masterarbeit wurden an einem Material von 30 Fischotterschädeln und acht Penisknochen, fünf Methoden der Altersbeurteilung vergleichend getestet. Bei den Methoden handelt es sich um drei Methoden, die das Alter in Klassen einteilen (Schädelmerkmals-, Zahnabrasions-, Bakulumsalter) und zwei weitere Methoden, die durch Zählen von Zementlinien eine annuelle Einteilung des Alters zu lassen (Zementzonenalter mit Gefrierdünn- und Direktschnitten). Es wurde untersucht, inwiefern sich diese fünf Methoden im Bezug auf das Alter unterscheiden. Die statistische Auswertung ergab für die Altersklassenmethoden keine Übereinstimmung. Die Zementzonenauszählung stimmt teilweise überein. Das Gefrierdünnschnittsalter unterscheidet sich nicht signifikant von dem Direktschnittalter, welches mit dem Mikroskop ausgewertet wurde. Keine Übereinstimmung gibt es mit dem Direktschnittalter, welches mit einem Scannerbild ausgewertet wurde. Die Direktschnittalter mit den zwei unterschiedlichen optischen Auswertungen ergaben einen Zusammenhang. Der Geschlechtsdimorphismus konnte mittels der Kraniometrie bestätigt werden. Geschlechtsunterscheidungen bezüglich der Schädelproportionen konnte nur für ein Verhältnis (Längen zu Unterkieferbreiten) festgestellt werden. Die Einteilung in Juvenile und Adulte kann mit der Kraniometrie und dem Bakulum (Penisknochen) erfolgen. Hierfür liegt eine gute Übereinstimmung von 75% vor. Aufgrund der hier vorliegenden Ergebnisse kann gesagt werden, dass es prinzipiell wichtig ist, sich zu überlegen, wie genau das Alter bestimmt werden soll. Aus einer Summe von Informationen, die aus den Methoden gewonnen werden, kann das Alter gut geschätzt werden, jedoch ist dies keine genaue Altersbestimmung. Die Gefrierdünnschnitt Methode ist sehr kostenspielig und zweitaufwendig und könnte durch die Direktschnitt Methode ersetzt werden. Jedoch sollten hierzu weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
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