Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Wirkfaktoren psychosozialer Beratung die aus Klientinnen- und Klientensicht wahrgenommen werden und einen wesentlichen Teil zum Beratungserfolg beitragen. Bei der Befragung und Ergebnisdarstellung wurde das Wirkfaktorenkonzept nach Klaus Grawe (2005) zur inhaltlichen Eingrenzung herangezogen, da es auch für die psychosoziale Fallarbeit bedeutend ist. Die psychosoziale Beratung zählt als wesentliches Element der Klinischen Sozialen Arbeit zum psychosozialen Behandlungsangebot suchtkranker Menschen. Innerhalb der theoretischen Grundlagen, wird speziell Bezug auf die Klinische Soziale Arbeit, ihre besonderen Merkmale sowie ihrer Stellung im Sozial- und Gesundheitswesen und ihre Rolle in der Suchthilfe genommen. Zur Suchthilfe passend werden noch weiters zwei theoretische Ansätze der Klinischen Sozialen Arbeit beschrieben bevor näher auf die psychosoziale Beratung, ihre Entwicklung und Abgrenzung zur allgemeinen Beratung eingegangen wird. Im Weiteren werden die Wirkfaktoren nach Klaus Grawe (2005) und ihr Verhältnis zueinander dargestellt, bevor der Theorieteil durch eine Zusammenführung mit einem Konzept der Klinischen Sozialen Arbeit abgeschlossen wird.
Für die Beantwortung der Forschungsfragen, in wie fern die empirisch fundierten Wirkfaktoren der allgemeinen Psychotherapie von Klaus Grawe (2005) auch in der psychosozialen Beratung aus Sicht der Klientinnen und Klienten wahrgenommen werden, wie sie von den Klientinnen und Klienten beschrieben werden, und in welcher Intensität sie vorkommen, wurde ein qualitatives Forschungsdesign gewählt und insgesamt elf narrative, leitfadengestützte, Interviews mit Klientinnen und Klienten einer Drogenambulanz in Kärnten geführt. Für die Auswertung der erhobenen Daten wurde die Themenanalyse nach Froschauer und Lueger (2003) herangezogen. Die fünf Wirkfaktoren dienten bei der Ergebnisdarstellung als Hauptkategorien, anhand der analysierten Antworten der Klientinnen und Klienten wurden Unterkategorien gebildet, welche den Hauptkategorien untergeordnet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die einzelnen Wirkfaktoren aus Klientinnen- und Klientensicht wahrgenommen und als sehr wichtig und hilfreich für eine erfolgreiche Therapie beschrieben wurden. Es zeigte sich, dass es über die Wirkfaktoren hinaus noch ein weiteres wichtiges Merkmal gibt, nämlich die Perspektive der gemeinsamen Zieldefinition, welche besonders stark von den Klientinnen und Klienten wahrgenommen wird und weiters, dass sowohl die Psychotherapie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung klinisch-sozialarbeiterischer Methoden beigetragen hat bzw. noch beiträgt, aber auch umgekehrt die Vorgehensweisen der Klinischen Sozialen Arbeit wichtige und hilfreiche Anhaltspunkte für den psychotherapeutischen Prozess gibt.