Nachhaltigkeit und Schutz der Umwelt haben einen großen Stellenwert in der heutigen Zeit. Daher kommt auch auf dem Gebiet der Baubranche der Wunsch auf, nachhaltig und ökologisch zu bauen. Um die Nachhaltigkeit von Wohngebäuden umfassend beurteilen zu können, bedarf es einer Bewertung auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem derartigen Bewertungsverfahren am Beispiel eines Einfamilienhauses. Bilanziert werden die ökologischen Parameter dreier Ausführungen. Zum einen eine monolithische Massivholzkonstruktion, eine Massivholzausführung mit Kreuzlagenholz sowie eine Leichtbauvariante als Holzriegelkonstruktion. Um einen ganzheitlichen Vergleich führen zu können wird das Mustergebäude über den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Somit fließen die Herstellung der Produkte, deren notwendiger Austausch sowie die Schritte der Verwertung am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes ein.
Um eine nachhaltige Konzeption eines Gebäudes erörtern zu können, werden in der Vergleichsstudie die nicht erneuerbare Primärenergie [PEIn.ern.], das Treibhauspotential [GWP] und das Versauerungspotential [AP] des Bauwerks und seiner Bauteile bewertet und verglichen. Die drei Indikatoren sind im OI3- Indikator zusammengefasst und werden mithilfe von Punkten pro Quadratmeter vereinfacht dargestellt. Für den Einfluss des Rückbaus und der Entsorgung kommt der Entsorgungsindikator zum Einsatz. Die Gestaltung des Mustergebäudes orientiert sich an herkömmlichen Einfamilienhaustypen, somit kann das Ergebnis als Anhaltspunkt für Wohnhäuser verwendet werden. Auch die Berechnung des Energieausweises trägt zur Beurteilung der Ökologie bei. Dieser fällt aufgrund der gewählten Aufbauten sehr ähnlich aus. Die alleinige Betrachtung des Heizwärmebedarfs ergibt jedoch keine umfassende Erklärung über die tatsächliche ökologische Einstufung.
Es konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die Riegelkonstruktion als einzige Variante ein CO2 Ausstoß aufweist, während beide Massivvarianten über einen CO2 Speicher verfügen.
Die Bewertung der drei Konstruktionen zeigt deutlich, dass Holzbauten allgemein einen nachhaltigeren Beitrag zum Umweltschutz leisten. Vor allem reine und unbearbeitete Holzprodukte haben sehr geringe negative Auswirkungen.