Wenn ein Arzneimittel hergestellt und verpackt wird, hat das Primärpackmittel einen direkten Einfluss auf die Qualität und kann helfen es vor Einflüssen von außen zu schützen. Es kann aber auch die Umwelt vor den Einflüssen des Arzneimittels und seiner Eigenschaften bewahren. Die Information über die Verwendung, die Art des Arzneimittels, die Stärke, Darreichungsform und weiteres wird jedoch vom Sekundärpackmittel weitergegeben. Dieses muss darüber hinaus ebenfalls eine Schutzfunktion für das Arzneimittel und die Umwelt ausüben und auch marketingtechnische Anforderungen erfüllen. Das Sekundärpackmittel ist demnach Informationsträger, Schutzschicht und Transportmittel in einem. Es wird nicht nur von pharmazeutischem Fachpersonal überreicht, sondern ist auch für Patienten der erste Kontaktpunkt mit dem Medikament. Die angegebenen Daten müssen klar verständlich sein was auch bei gewissen Arzneimitteln bedeutet, dass diese Informationen für sehbehinderte Menschen verfügbar sein müssen. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, müssen pharmazeutische Unternehmen auf eine Vielzahl von Materialien und technische komplexe Anlagen zurückgreifen, aber trotzdem unter Berücksichtigung der Good Manufacturing Practice agieren.
Erschwerend kommt hier auch noch hinzu, dass Arzneimittelfälschungen mittlerweile ein derart großes Maß angenommen haben, dass internationale Organisationen und Länder beschlossen haben, zusätzliche Anforderungen an die Sekundärpackmittel und ihre Kennzeichnung zu stellen, um dem Einhalt zu gebieten. Durch Aspekte wie die „tamper evidence“, das „track and trace“, die Serialisierung und die Aggregation wurden Techniken gefordert, welche nicht nur den pharmazeutischen Hersteller vor eine Herausforderung stellen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und der Behörde sowie Apotheken voraussetzen.