Hintergrund: Dritte Lernorte werden in der Literatur als probates Mittel für den Theorie- Praxis-Transfer beschrieben und sollen zudem einen immensen Beitrag zur Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenz leisten um den Anforderungen der späteren Tätigkeit gerecht zu werden und im Beruf adäquat agieren zu können. Das Fehlen einheitlicher Vor- gaben zur Durchführung und Umsetzung dritter Lernorte führt zu vielen unterschiedlichen Ausprägungen und bietet daher Platz für Kreativität und Lehrfreiheit im Rahmen der länder- und institutionsspezifischen Vorgaben.
Ziel: Der Literaturteil soll die Hintergründe sowie Wirksamkeit dritter Lernorte in der Ge- sundheits- und Krankenpflegeausbildung darstellen und durch die Erfahrungen der Lehr- personen im empirischen Teil ergänzt und gegenübergestellt werden. Besonderes Ausge- nmerk liegt auf dem Mehrwert dritter Lernorte und seinem Einfluss auf die Unterrichtspla- nung, sowie die Lehrpersönlichkeit.
Methodik: Zur Beantwortung der empirischen Forschungsfragen wurde das qualitativ de- skriptive Design gewählt. Es wurden in Summe acht Interviews mit Lehrenden geführt, wel- che an dritten Lernorten unterrichtet haben. Die Auswertung dieser Interviews erfolgte in Anlehnung an die zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring.
Ergebnisse: Durch die Inhaltsanalyse konnten drei Hauptkategorien herauskristallisiert werden: Mehrwerte dritter Lernorte, Einfluss auf die Unterrichtsplanung, sowie Einfluss auf die Lehrpersönlichkeit.
Schlussfolgerungen: Dritte Lernorte sind in der Lage, den Theorie-Praxis-Transfer zu er- möglichen und zur Lernortkooperation beizutragen. Sie spielen zusätzlich eine wesentliche Rolle bei der Erlangung beruflicher Handlungskompetenz. Es fehlen empirische Ergeb- nisse zum Einfluss auf die Unterrichtsplanung sowie die Lehrpersönlichkeit.