Aufgrund der steigenden medialen Beachtung des Themas Sicherheit im Allgemeinen, vor allem auch im digitalen Zeitalter, wächst auch im gleichen Ausmaß die Frage nach den zugrundeliegenden Angriffen, die auf Unternehmen abzielen. Diese Situation befördert jährlich neue Studien rund um den Themenkomplex Wirtschafts- und Industriespionage in die Öffentlichkeit. Dabei wird des Öfteren der finanzielle Schaden für die Wirtschaft medienwirksam diskutiert, welcher demnach alleine im deutschsprachigen Raum mehrere Milliarden Euro übersteigen soll.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist festzustellen, inwiefern die einzelnen Erkenntnisse aus diesen Studien überhaupt den Informationsbedarf der potenziell betroffenen Unternehmen decken.
Um die relevanten Studien auswählen und auswerten zu können, wird ein systematisches Review herangezogen. Dabei werden die Auswahlkriterien für die Studien erarbeitet und transparent dargestellt. Außerdem werden die Schwerpunkte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Studien identifiziert und genauer betrachtet. Zusätzlich wird der Aspekt der Hell- und Dunkelfeldforschung beleuchtet, um die in den Medien berichtete Schadenssummen und Auswirkungen angemessen bewerten zu können.
Im Rahmen eines systematischen Reviews werden anhand zuvor definierter Kriterien Studien ausgewählt und analysiert. Die anschließende Aufarbeitung der Themenschwerpunkte dieser Studien, vor allem der Gemeinsamkeiten und Unterschiede, schafft einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand. Dabei werden jene Schwerpunkte identifiziert und analysiert, welche bisher in den Studien näher betrachtet wurden. Basierend darauf werden Leitfadeninterviews mit Expertinnen und Experten aus der Praxis durchgeführt, welche beruflich mit den Herausforderungen der Wirtschafts- und Industriespionage laufend konfrontiert sind. Damit wird die Relevanz der Erkenntnisse aus den Studien in der Praxis überprüft.
Die identifizierten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Studien haben in der Praxis eine hohe Relevanz. Die Informationen zu Maßnahmen der technischen und physischen Sicherheit von Organisationen sind ausreichend abgedeckt. Gleichermaßen werden auch einzelne Aspekte von Expertinnen und Experten genannt, die in den Studien nur rudimentär abgehandelt werden.