Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, was die Schulsozialarbeit an Wiener Schulen für von Schulabsentismus betroffene Kinder aus (Multi)Problemfamilien leisten kann. Neben der Untersuchung der allgemeinen Arbeitsfelder ist zudem von besonderem Interesse, ob die SchulsozialarbeiterInnen über Möglichkeiten des präventiven Arbeitens verfügen, um Schulabsentismus bereits im Vorfeld entgegenzuwirken. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob die theoretischen Konzepte und Zielsetzungen der Schulsozialarbeit in der Praxis Anwendung finden und wo mögliche Hindernisse und Hürden für eine erfolgreiche Umsetzung bestehen.
Dazu wurden fünf ExpertInneninterviews mit SchulsozialarbeiterInnen an Wiener Schulen geführt und mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Anhand von sechs herausgearbeiteten Hauptkategorien und den jeweiligen Subkategorien wurde beschrieben, wie SchulsozialarbeiterInnen ihren Alltag erleben, welche Zielgruppen angesprochen werden, welchen Einfluss die momentanen Rahmenbedingungen auf ihre Arbeit haben sowie welche Rolle Schulabsentismus, Vernetzung und Prävention in der Arbeitspraxis von SchulsozialarbeiterInnen einnehmen.
Die Datenauswertung ergab insgesamt, dass Schulsozialarbeit ein sehr vielfältiges Arbeitsfeld darstellt, in welchem sowohl Prävention, Vernetzung als auch Maßnahmen gegen Schulabsentismus Anwendung finden (können). Sie zeigte jedoch ebenfalls, dass die institutionellen Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit in Wien nicht nur weiter ausbaufähig sind, sondern teilweise sogar als hinderlich für den Erfolg der einzelnen Arbeitsbereiche gewertet werden können.