Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Krankheitsbild der Demenz und den multiplen Belastungen und ihren Auswirkungen, denen pflegende Angehörige von dementen Menschen im Laufe der Pflegeübernahme zuhause ausgesetzt sind und die ihr familiäres System affizieren. Des Weiteren wird erhoben, welche Anforderungen die betreuenden Familienangehörigen hinsichtlich ihrer Unterstützung an die sozialen Gesundheitsdienstleistungs-anbieterInnen, explizit an die professionelle Gesundheits- und Krankenpflege, haben. Schließlich erfolgt die Darstellung einer systemorientierten Integration von pflegerischen Interventionen in die Praxis anhand des Modells der Familien- und umweltorientierten Pflege nach Friedemann und Köhlen.
Damit demente Menschen längerfristig in ihrem gewohnten Umfeld versorgt werden können und auch ihre pflegenden Familien gesund bleiben, ist es erforderlich, die auftretenden psychischen, physischen, sozialen, finanziellen und emotionalen Belastungen so früh und effizient als möglich zu reduzieren. Zu diesem Zweck ist es essentiell, sowohl die Belastungen, die Bedürfnisse und Anliegen, als auch die Ressourcen der Familien individuell zu erheben und zu berücksichtigen. Mit diesen Kenntnissen und Informationen ist eine adäquate individuell gestaltete familienorientierte Betreuung durchführbar.
Die professionelle Gesundheits- und Krankenpflege kann dabei, im multiprofessionellen Team, eine tragende Funktion übernehmen, theoriegeleitet unter Anwendung des konzeptuellen Modells der Familien- und umweltbezogenen Pflege nach Friedemann und Köhlen systemorientierte Interventionen anbieten und so zur Belastungs- bzw. Stressminderung der pflegenden Angehörigen von dementen Menschen beitragen.