Diese Masterarbeit befasst sich mit der Versorgungsstruktur, die psychiatrisch erkrankten AsylwerberInnen in Wien und Niederösterreich aktuell zur Verfügung steht. Mittels leit-fadengestützter ExpertInneninterviews und qualitativer Inhaltsanalyse (Kapitel 2) wurde unter Einbeziehung aktueller Theorien und Sekundärdaten der Frage nachgegangen, welche Angebote für diese Zielgruppe aktuell in den beiden Bundesländern existieren. Außerdem befasst sich die Analyse damit, welche Professionen in welchen Teilgebieten der Betreuung, Beratung und Behandlung unter Verwendung ihrer fachlichen Expertise zu einer Verbesserung der psycho-sozialen Versorgung psychiatrisch erkrankter AsylwerberInnen beitragen können/ könnten.
Im Zuge der Ergebnisdarstellung (Kapitel 3 - Kapitel 5) wird die Vernetzung unterschiedlicher Institutionen aufgezeigt, ein Überblick über die gesetzlichen und finanziellen Rahmen-bedingungen gegeben und ein Einblick in das interdisziplinäre Tätigkeitsfeld (bestehend aus Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik, Psychologie und Dolmetsch, sowie Psychotherapie und Psychiatrie) gewährt. Die Ergebnisse (Kapitel 6) verweisen auf aktuelle Versorgungsdefizite, mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation und den weiteren Forschungs-bedarf. Thematisiert werden in diesem Zusammenhang vor allem Fragen der Finanzierung und Sozialpolitik, die Perspektive einer klinisch-sozialarbeiterischen Arbeitsweise im Bereich Flucht und Asyl, aber auch konkrete Ideen zu einem Ausbau bestehender Angebote für AsylwerberInnen, die aufgrund von Traumatisierungen, Depressionen, Substanzmittelmiss-brauch usw. in ihrer alltäglichen Lebensführung stark beeinträchtigt sind.