Die rasanten Fortschritte der Notfallmedizin ermöglichen immer mehr Menschen das Überleben, selbst nach schwersten Verletzungen des zentralen Nervensystems, wie nach einem zerebralen Insult oder einem Schädel-Hirn-Trauma. Dabei bleiben häufig schwere, komplexe körperliche, geistige und soziale Beeinträchtigungen und eine unsichere soziale Lage zurück. Neben den Patient*innen selbst ist auch meist das Leben der Angehörigen mit erheblichen Veränderungen verbunden, daher müssen auch diese selbstverständlich in den Rehabilitationsprozess miteinbezogen werden. Mit dieser Darstellung wird die Komplexität der Auswirkungen deutlich. In der vorliegenden Masterarbeit wird der lange Weg der neurologischen Rehabilitation nach Verletzungen des Gehirns untersucht.
Dieser Rehabilitationsprozess wird in der vorliegenden Arbeit in drei Phasen unterteilt: Phase 1, die Akutphase im Krankenhaus, mit der darauf anschließenden Frührehabilitation, Phase 2, welche die Rehabilitationsphase im Rehabilitationszentrum darstellt und die dritte Phase der Wiedereingliederung nach der Entlassung.
Die Bedeutung der individuellen Behandlung, ebenso wie das Hören der Bedürfnisse und des Befindens von Betroffenen und der ganzheitlichen dreidimensionalen bio-psycho-sozialen Behandlung im Sinne der WHO, dienen als Ankerpunkte der Arbeit.
Der Bedarf an sozialer Rehabilitation einerseits und die Lücke der sozialen Versorgung andererseits in jeder Phase, aber vor allem in der dritten, in der die soziale Dimension am stärksten zum Tragen kommt, machen das Potential deutlich, welches durch diese selbstverständliche Eingliederung der Klinischen Sozialen Arbeit besteht. Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt der Untersuchung auf der dritten Phase, nach der Entlassung.
Die Definition der Klinischen Sozialen Arbeit und deren methodische Grundlagen, die durch die Darstellung verschiedener Methoden, Verfahren, Konzepte und Techniken veranschaulicht werden, zeigen, dass die Klinische Soziale Arbeit ein ausreichendes methodisches Handwerkszeug besitzt, um diese Lücke in der Rehabilitation teilweise zu schließen.
Ausgehend vom Theorieteil wurden qualitativ Fragen, im Sinne der strukturellen Varianz und später auch theoretischen Sättigung, erstellt, Interviewpartner*innen ausgewählt und die Ergebnisse des Fragebogens induktiv hermeneutisch ausgewertet. Die Forschungsmethode wird qualitativ, induktiv evaluiert. Da die Forscherin auch Expertin aus eigener Erfahrung ist, bringt sie sich partizipativ in einem zweiten Teil des Resümees transparent und nachvollziehbar ein.