Zunehmend kommen im Personalwesen Tools unter Verwendung künstlicher Intelligenz zum Einsatz. Dies sind vorrangig Expert Systems und prädiktive Modelle, die in der Bewertung von Bewerbungen zum Einsatz kommen, außerdem werden zunehmend Natural Language Processing und Image und Video Processing angewendet. Diesen Tools wird, nicht zuletzt aufgrund von Medienberichten zu diskriminierenden Werkzeugen, von HR-Praktiker:innen ein hoher Grad an Skepsis entgegengebracht. Das Ziel dieses Beitrags ist, eine kritische Reflexion des bisherigen Forschungsstands zur Akzeptanz von KI-basierten Recruiting Tools zu präsentieren, mögliche Modelle vorzustellen und in Folge ein theoretisches Modell als Grundlage für weitere, empirische Forschung zu präsentieren. Folglich werden in diesem Beitrag zwei häufig verwendete Modelle zur Erklärung der Verhaltensabsichten bei der Nutzung von KI- basierten Tools bzw. e-HRM-Tools vorgestellt. Diese Modelle, das Technologieakzeptanzmodell und das Modell der einheitlichen Theorie der Technologieakzeptanz, wurden in einer Reihe von Studien erfolgreich angewendet und weiterentwickelt. Daneben gibt es jedoch auch eine Reihe anderer Faktoren, die als Prädiktoren für die Absicht, KI-basierte Tools in anderen Kontexten zu nutzen, untersucht wurden. Dazu gehören die berufliche Identität, die Technologiebereitschaft und die wahrgenommene Bedrohung des eigenen Fachwissens durch KI-basierte Werkzeuge. Auf der Grundlage der bestehenden Modelle und dieser zusätzlichen Faktoren wird in diesem Beitrag ein integratives Modell für die Akzeptanz von auf künstlicher Intelligenz basierenden Rekrutierungstools durch Personalmanager:innen vorgeschlagen.
Dieses Paper entstand im Rahmen des Stadt Wien Kompetenzteams „New Work-New Business“, das durch die MA 23 der Stadt Wien finanziell gefördert wird.