Die weltweit zunehmende Urbanisierung und der stark steigende Online-Anteil am (Einzel-)Handelsumsatz stellt die Logistik, speziell in städtischen Agglomerationen, vor neue Herausforderungen. Insbesondere im Bereich der „Last Mile“, also dem letzten Teil der Lieferkette von Paketen zum:zur Endverbraucher:in, der im Regelfall von Kurier-, Paket- und Expressdienstleistungsunternehmen (KEP) abgewickelt wird. Hier werden verstärkt innovative Lösungen gesucht, weil dieser Teil der Zustellung bzw. Abholung hohe Kosten verursacht, die Kund:innenbedürfnisse noch nicht optimal befriedigt werden und außerdem ein hoher Optimierungsbedarf im Hinblick auf das Nachhaltigkeitspostulat besteht. Ein Teil der Lösung für dieses Problem können Paket- und Umschlagsboxen, insbesondere betreiberunabhängige „White Label“-Boxen, sein. Diese werden mit zahlreichen Vorteilen für alle im Lieferprozess involvierten Stakeholder assoziiert.
Diese Studie analysiert die vorhandene wissenschaftliche Literatur zu (White Label bzw. betreiberunabhängigen, universellen oder neutralen) Paket- und Umschlagsboxen im Kontext von Abhol- und Umschlagsvorgängen für B2CPaketsendungen umfassend und beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften und Erfolgskriterien einer Implementierung unter unterschiedlichen Kontextbedingungen. Darüber hinaus wird auf Basis einer umfassenden Recherche die Verbreitung dieser Boxen und Boxendichte, insbesondere in Europa, vorgestellt und untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Boxendichte und dem E-Commerce-Anteil besteht. Weiters werden drei internationale Best-Practice-Beispiele vorgestellt, in denen die Integration verschiedener Boxenbetreiber und Logistikdienstleister sehr weit fortgeschritten ist. Zum Schluss wird ein Ausblick über die mögliche Weiterentwicklung der Paket- und Umschlagsboxen gegeben.