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Titelaufnahme

Titel
Demenz und personale Identität
VerfasserWitt, Karsten
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2018, 5 (2018), 1, S. 153-180
Erschienen2018
MaterialOnline-Ressource
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Demenz / Patientenverfügungen / personale Identität
Schlagwörter (EN)Dementia / advance directives / personal identity
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-8939 
DOI10.22613/zfpp/5.1.7 
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Zusammenfassung

Viele Menschen halten Patientenverfügungen für ein geeignetes Mittel, um selbstbestimmt zu entscheiden, wie mit ihnen im Fall schwerer Demenz umgegangen werden soll. Die meisten Bioethiker stimmen ihnen zu: Demenzverfügungen seien Ausdruck der „verlängerten Autonomie“ der Patientin. Doch ob sie recht haben, ist unklar. Dem viel beachteten Identitätseinwand zufolge sind die Ausstellerin der Verfügung und ihre schwer demente Nachfolgerin numerisch verschieden: Sie sind zwei und nicht eins. Wenn das stimmt, kann die Ausstellerin nicht verfügen, wie mit ihr im Falle schwerer Demenz umgegangen werden soll. Die Demenzverfügung ist ungültig. In meinem Aufsatz möchte ich eine neue Replik auf diesen Einwand vorstellen. Ihr Ansatzpunkt ist der menschliche Organismus, den wir sehen, wenn wir in den Spiegel blicken. Er kann schwer dement werden, und auch er hat die Patientenverfügung unterschrieben. Warum sollte sie dann ungültig sein? Auf den ersten Blick hat diese Replik eine Reihe von Vorzügen. Insbesondere akzeptiert sie die populären Annahmen, auf denen der Identitätseinwand basiert. Bei näherem Hinsehen zeigen sich jedoch Probleme, die so gravierend sind, dass wir von ihr Abstand nehmen sollten.

Abstract

Advance directives are generally considered to be a way to extend one’s autonomy to times when one is severely demented. When their condition renders them incompetent to decide about medical interventions, a properly formulated living will is thought to ensure that patients’ autonomous treatment preferences are respected. According to the influential ‘identity objection’ this is wrong. If we consider what it takes for us to continue existing, we shall see that we cannot become severely demented. We cease to exist before that happens. Since we cannot determine how we should be treated in such a situation, the advance directive is invalid. My paper deals with a new reply to this objection. It focusses on the human organism we see when looking into the mirror. The organism can become severely demented and it has signed the advance directive. Why then should the directive be invalid? I show that this reply is initially attractive. In particular, it accepts the popular assumptions on which the identity objection is based. However, closer scrutiny reveals that it faces several serious problems and should be given up.

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