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Titelaufnahme

Titel
Vom ‚Scham-Ersparen’ : Über Nietzsches fragiles Verständnis von Anerkennung in Abgrenzung zur französischen Verkennungslinie
VerfasserBianchi, Sarah
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2017, 4 (2017), 2, S. 15-40
Erschienen2017
MaterialOnline-Ressource
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Nietzsche / Sartre / Anerkennung / Scham / Freiheit
Schlagwörter (EN)Nietzsche / Sartre / recognition / shame / freedom
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-7268 
DOI10.22613/zfpp/4.2.1 
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Zusammenfassung

Während Nietzsche in der Debatte um Anerkennung bisher vorwiegend in Bezug zur Verkennungslinie interpretiert wird, geht es in dem Beitrag dagegen um die Abgrenzung Nietzsches zu dieser vorwiegend französisch geprägten Verkennungslinie. Dies soll an der sozialen Praktik der Scham als distinktes Beispiel für eine konkrete Situation von Anerkennungsbeziehungen im Lebenszusammenhang gezeigt werden. Für die Verkennungslinie wird exemplarisch Jean Paul-Sartres Verständnis von Scham aus Das Sein und das Nichts als Anerkennungsbeziehung herangezogen. Dazu kontrastierend soll auf Nietzsches Beschreibung des „Scham-Ersparens“ als konkrete Form von Anerkennungsverhältnissen eingegangen werden. Hierbei geht es Nietzsche um eine grundsätzliche Fragilität, durch die das Anerkennungsgeschehen stets in eine Form von Verletzung und Verkennung umzuschlagen droht. Dabei soll gezeigt werden, dass Nietzsche nicht Sartres Weg einschlägt, in dem der Andere sein Gegenüber immer schon durch seinen Blick verdinglicht und dadurch die Freiheit des Anderen verunmöglicht. Wie schwierig die Umsetzung im konkreten Fall bei Nietzsche auch sein mag, so gesteht Nietzsche ihr dennoch grundlegend eine gelingende Möglichkeit im ‚Scham-Ersparen’ zu, oder anders gewendet: Es geht Nietzsche um ein Anerkennen im Angesicht der wechselseitigen Verletzlichkeit.

Abstract

Whereas Friedrich Nietzsche has typically been related to the French tradition of the notion of recognition, in this paper, I rather aim to argue Nietzsche’s distance to the French strand. This thesis will be explored by considering the social practice of “shame” as a distinct example of recognition-based relation in concrete human life. The point of departure is Jean Paul Sartre’s chapter on the gaze in “Being and Nothing” in order to better examine his understanding of shame as a concrete form of recognition. Different from Sartre, Nietzsche’s understanding of shame can be interpreted as a fragile form of recognition in the concrete mode of living. Thereby, I aim to show that Nietzsche’s understanding of recognition does not take Sartre’s path in which the other is always reifying me, thus the other makes my freedom impossible. Such a process is so fragile that it is basically at risk of changing into a form of vulnerability. Nietzsche, however, basically makes room for its success, even though it is very difficult–recognition in the eye of its mutual vulnerability.

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