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Titelaufnahme

Titel
Die politische Quacksalberei des libertären Paternalismus : = <<The>> Political Quackery of Libertarian Paternalism
Weitere Titel
The Political Quackery of Libertarian Paternalism
VerfasserSchramme, Thomas
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, Salzburg, 2016, 3 (2016), 1, S. 531-558
Erschienen2016
MaterialOnline-Ressource
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Libertärer Paternalismus / Nudge / Verhaltensökonomie / Autonomie / Politik / Rechtfertigung
Schlagwörter (EN)Libertarian Paternalism / Nudge / Behavioural Economics / Autonomy / Politics / Justification
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-2738 
DOI10.22613/zfpp/3.1.15 
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Zusammenfassung

Der libertäre Paternalismus befürwortet Eingriffe in die Entscheidungsfindung von Bürgern, ohne ihnen Optionen völlig nehmen zu wollen. Vielmehr soll die Lenkung des Willens durch Schubser (nudges) geschehen. Im folgenden Beitrag möchte ich zeigen, dass der libertäre Paternalismus auf tönernen Füßen steht. Ich bediene mich dabei des polemischen Bilds von Quacksalbern. Dieses Bild passt zu meinem argumentativen Vorgehen, da ich erstens zeigen will, dass der libertäre Paternalismus falsche Diagnosen über vermeintliche Krankheiten der Willensbildung stellt, und zweitens, dass er die falsche Therapie empfiehlt. Im ersten Teil des Artikels kritisiere ich die Diagnose des libertären Paternalismus, wonach Menschen in ihrer Entscheidungsfindung systematisch fehlschlagen. Die Auswirkungen der zugrundeliegenden psychologischen Forschung werden missinterpretiert und damit vielen menschlichen Entscheidungen eine Art Defekt zugeschrieben. Der zweite Teil des Beitrags hinterfragt die Therapie des libertären Paternalismus. Für entsprechende Interventionen in die Wahlarchitektonik muss Wissen erlangt werden über die Richtung, in welche die Menschen jeweils geschubst werden sollten. Die hier genannte epistemische Aufgabe kann mit den theoretischen Mitteln des libertären Paternalismus nicht gelöst werden.

Abstract

The Libertarian Paternalism is in favour of interfering in the decision making process of citizens, without wanting to take all their options away. Instead, the guiding of citizen’s will should rather happen in form of so called nudges. In the following article I want to show that the Libertarian Paternalism stands on feet of clay. Thereby I employ the polemic picture of charlatans. This picture fits my argumentative method, as I firstly want to show that Libertarian Paternalism misdiagnoses alleged problems of decision making; and secondly, that it recommends the wrong sort of therapy. In the first part of this article I criticise the Libertarian Paternalism diagnosis that people systematically fail in decision making processes. The consequences of the underlying psychological research findings were misinterpreted, which led to mislabelling many human decisions as sort of defective. The second part questions the therapy form of Libertarian Paternalism. It is necessary to first gain knowledge about the direction in which humans respectively want to be nudged, to be able to intervene appropriately in the decision making process. This epistemic problem cannot be solved by the theoretical means of Libertarian Paternalism.

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