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Titel
Genug ist genug? Zur Kritik non-egalitaristischer Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit : = Has enough been said already? About the critic of non-egalitarian conceptions of educational justice
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Has enough been said already? About the critic of non-egalitarian conceptions of educational justice
VerfasserDrerup, Johannes
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, Salzburg, 2015, 2 (2015), 1, S. 89-128
Erschienen2015
MaterialOnline-Ressource
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Bildungsgerechtigkeit / Suffizienz / Gleichheit / Non-Egalitarismus
Schlagwörter (EN)educational justice / sufficiency / equality / non-egalitarianism
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-2394 
DOI10.22613/zfpp/2.1.4 
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Zusammenfassung

Vertreter non-egalitaristischer Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit ersetzen das klassische egalitaristische Votum für Gleichheit als intrinsischen Wert durch die Begründung von Schwellenkonzeptionen, die über Adäquatheits- und Suffizienzbedingungen angeben sollen, was als Kriterium für die Identifikation illegitimer Bildungsungleichheiten zu gelten hat und was nicht. Alle Ungleichheiten oberhalb einer fixierten Schwelle sind aus non-egalitaristischer Sicht normativ nicht von Belang. Dieser Fokus auf Mindestbedingungen (z.B. bestimmte Fähigkeiten und/oder Möglichkeiten der politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Teilhabe), die gegeben sein müssen, damit Akteure in liberal-demokratischen Gesellschaften politisch partizipieren und ein gedeihliches Leben führen können, steht nicht nur in einem gewissen Passungsverhältnis zu aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen (Bildungsstandards, „Neue Steuerung“ etc.), sondern scheint auch einige der Probleme angemessener lösen zu können, mit denen egalitaristische Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit üblicherweise konfrontiert werden (z.B. `levelling down objection´). Die gerechtigkeitstheoretische Begründung von Schwellenkonzeptionen wird häufig durch demokratietheoretische Argumentationen flankiert, die davon ausgehen, dass die propagierten Mindeststandards zugleich die intergenerationale Tradierung der normativen Grundlagen liberaler Demokratien sicherstellen und die Voraussetzungen demokratischer Legitimität konstituieren, indem sie allgemeine Fähigkeiten und Tugenden fördern, auf die eine (autonome) Zustimmung zu konsensfähigen Prinzipien der Gerechtigkeit und der fairen Kooperation angewiesen ist. In dem Beitrag werden zunächst die wichtigsten non-egalitaristischen Kritiken an egalitaristischen Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit vorgestellt (2.). Daran anschließend werden einige der Schwachstellen und Fallstricke diskutiert, die mit suffizienzorientierten Verständnissen der Bildungsgerechtigkeit und ihren demokratietheoretischen Begründungen verbunden sind (3.). Ziel des Beitrags ist es nicht eine ausformulierte egalitaristische Alternative zu non-egalitaristischen Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit vorzustellen, sondern nachzuweisen, dass Doktrinen der Suffizienz noch keine ausreichenden Kriterien liefern, um mit verbleibenden Bildungsungleichheiten angemessen umzugehen.

Abstract

Advocates of non-egalitarian conceptions of educational justice replace the traditional egalitarian vote for equality as intrinsic value with the justification of threshold conceptions. These conceptions should clarify through adequacy and sufficiency conditions which criterions we can use for the identification of illegitimate educational inequalities. From a non-egalitarian perspective, all inequalities above a fixed threshold are normatively irrelevant. This focus on minimum requirements (for example certain abilities and/or possibilities of political, social, economic and cultural participation), which must be met in order that agents in liberal-democratic societies can politically participate and live a thriving life, is not only in correlation to current developments in education policies (e.g. educational standards, “new governance”), but also seems to more reasonably solve some of the problems which egalitarian conceptions of educational justice usually are confronted with (e.g. “levelling down objection”). The justification of threshold conceptions from a justice theory approach is usually supported by arguments from democratic theory which assume that the publicised minimum requirements simultaneously guarantee an intergenerational passing on of normative basics of liberal democracies, and constitute the requirements for democratic legitimacy by fostering general capabilities and virtues on which an (autonomous) agreement of principles of justice and fair cooperation we can consent on is dependent on. This essay firstly introduces the most important non-egalitarian critics of egalitarian conceptions of educational justice. (2) Subsequently, some weaknesses and pitfalls, which are connected to sufficiency-oriented understandings of educational justice and its democracy theory justifications, are discussed. (3). This essay does not aim at presenting a completely spelled out egalitarian alternative to non-egalitarian conceptions of educational justice. The goal is rather to demonstrate that the doctrines of sufficiency do not provide enough criterions to adequately deal with the remaining educational injustices.

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