Der vorliegende Beitrag diskutiert die Theorien von Douglass C. North (1920-2015) zur Frage des institutionellen Wandels und der Eindämmung von Gewalt. Dabei wird Norths Arbeit in der institutionenökonomischen Forschung verortet und die Frage der Transformation von und innerhalb von gesellschaftlichen Ordnungen diskutiert sowie die noch grundlegendere Frage danach, wie aus täglichen Veränderungen nur selten sozialer Wandel wird. Als zentrale Herausforderung für die Entwicklungspolitik wird dabei nicht die schnelle interventionistsche Transformation von Gesellschaften in offene Ordnungen identifiziert, sondern vielmehr die Stabilisierung fragiler beschränkter Ordnungen und ihre weitere Entwicklung hin zu einem möglichen Übergang zu offenen Ordnungen.