Im Zentrum dieses Beitrages steht die Schrift De Dea Syria, die im Oeuvre des Lukian von Samosata (2. Jh. n.Chr.) überliefert ist. Der antike Text wird speziell nach Transformationen (hier verstanden als ein Ver- oder auch Umwandeln i.w.S.) untersucht, die zum einen als Teil der Erzählung auszumachen sind (wie etwa die Transformation junger Männer, die Galloi werden) und zum anderen auch die Erzählstrategie selbst betreffen (so etwa der durch den Ich-Erzähler herbeigeführte Wandel des Lesers/der Leserin zu einem Insider des Kultes für die syrische Göttin). Die hier gebotene historisch unorthodoxe Lesart versucht ein Verhältnis zwischen dem Ich-Erzähler, die ja vom Autor des Textes speziell entworfen wird, und den Lesern/Leserinnen, die vom Autor nur bedingt – und ausschließlich für die eigene Zeit – bedacht werden können, zu skizzieren.