Der Momentum-Effekt beschreibt die kurz- bis mittelfristige Fortsetzung von positiven sowie negativen Kursentwicklungen. Novy-Marx (2012) untersuchte erstmals Abstände zwischen der Messung der vergangenen Performance der Anlagetitel und der Portfoliobildung im US-amerikanischen Raum. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass der Momentum-Effekt von der Performance der Anlagetitel zwölf bis sieben Monate vor Portfoliobildung getrieben wird. Diesen Effekt bezeichnet der Autor als Intermediate Horizon Momentum (IHM). In dieser Arbeit wurde empirisch untersucht ob IHM am österreichischen Kapitalmarkt festzustellen ist. Als Datengrundlage dienten dazu Aktien des ATX für den Zeitraum von 2001 bis 2014. In einem ersten Schritt wurden dazu Portfolios auf Basis unterschiedlicher Momentum-Strategien gebildet und untersucht welche Strategien die höchsten durchschnittlichen Renditen erzielen konnten. Anschließend wurden Regressionsanalysen von unterschiedlichen Multifaktormodellen durchgeführt um festzustellen ob Momentum-Faktoren relevante Risikofaktoren am österreichischen Kapitalmarkt sind. Die Analyse der Portfolios führte zu dem Ergebnis, dass Strategien auf Basis des IHM-Effektes keine höheren Renditen erzielen konnten als die herkömmliche Momentum-Strategie. Die Untersuchung der Multifaktormodelle lässt ebenso wenig auf die Existenz von IHM am österreichischen Kapitalmarkt schließen. Die Hypothese, der IHM-Effekt sei am österreichischen Kapitalmarkt stärker ausgeprägt als der herkömmliche Momentum-Effekt, konnte daher nicht bestätigt werden.