Die Fahlerzlagerstätten von Schwaz/Brixlegg im Unterinntal zählen zu den größten Kupfererzvorkommen in den Alpen und bildeten bereits in der Frühbronzezeit(ca. 2200 bis 1700 AC) eine für die Kupfergewinnung wichtige Rohstoffquelle von überregionaler Bedeutung. Allerdings kann ein frühbronzezeitlicher Fahlerzbergbau hier bislang nur indirekt über Siedlungsbefunde sowie über vergleichende geochemische Analysen an Erzen, Schlacken und Fertigprodukten nachgewiesen werden. Dagegen liegt für den Fahlerzbergbau der späten Bronzezeit bis frühen Eisenzeit (ca.1250 bis 700 AC) eine Fülle von archäologischen Befunden vor, die die gesamte Produktionskette vom Erzabbau über die Aufbereitung bis hin zur Verhüttung umfassen und damit eine Rekonstruktion der prähistorischen Bergbauaktivitäten in ihrer Gesamtheit für diesen Zeitabschnitt ermöglichen. Der folgende Beitrag stellt eine Auswahl von montanarchäologischen Befunden vor und lässt die traditionsreiche Geschichte des Schwazer Bergbaus mehr als 2000 Jahre vor den ersten historischen Überlieferungen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit beginnen.