Der Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge ist einer der Standardnachweise für eine verankerte Baugrubenwand. Nach einigem hin und her ist man derzeit wieder bei einer Sicherheitsdefinition angelangt, die der ursprünglichen Idee von Kranz entspricht. In diesem Beitrag wird gezeigt, warum dieser Nachweis an einigen Stellen mechanisch diskussionswürdig ist. Deshalb wird angeregt, einen direkten Nachweis über die Beanspruchung und den Widerstand in der Gleitfuge zu führen, welcher konform mit den anderen geotechnischen Nachweisen des Nachweisverfahrens 2 nach Eurocode ist. Für ein Berechnungsbeispiel ergeben sich mit dem hier vorgeschlagenen Nachweis ähnliche Ankerlängen wie bei einem Nachweis nach Kranz.