Ein am Heuberg bei Ohlstadt gefundenes Flachbeil aus Kupfer, welches typologisch dem frühen Jungneolithikum respektive der frühen Kupferzeit und somit der Zeit um 4000 v. Chr. zuzuordnen ist, wird im Rahmen der Studie materialkundlich untersucht. Eine RFA-Analyse ergab nahezu reines Kupfer mit geringen Mengen an Fe, P, Si, Ni und Al. Die Elemente As, Sb, S und Pb, die in derartigen Kupfergegenständen oft zu finden sind, waren nicht nachweisbar. Die metallographische Untersuchung zeigt ein sehr gleichmäßiges Gefüge mit feinem Cu-Cu2O Eutektikum. Aufgrund der Menge an Eutektikum wird der O Gehalt im Metall auf etwa 0,3 Gew. % geschätzt.
Die einzelnen Kupferkörner sind mit einer Größe zwischen 300–400 µm als grob zu bezeichnen. Auffallend ist, dass im Bereich der Beilschneide eine deutliche Verformung des Gefüges feststellbar ist. Diese dürfte durch gezieltes Hämmern entstanden sein. Aufgrund des Fehlens von S und As im Kupfer kann davon ausgegangen werden, dass nur oxydische Erze für die Kupfergewinnung verwendet wurden.