Geschichte ist immer ein Konstrukt – genauso wie kollektive Erinnerung und deren Repräsentationen in unterschiedlichen Erinnerungskulturen konstruierte Inszenierungen sind. Wenn wir wie Maurice Halbwachs, Aby Warburg, Pierre Nora und viele andere annehmen, dass Geschichte und Erinnerung kontinuierlich in der Gegenwart neu verhandelt werden, dann ist die Präsentation, Repräsentation und der Diskurs über die Geschichte der und die Erinnerung an die Option in Südtirol ein klassisches Beispiel für diesen Mediationsprozess. Die kontinuierliche Neuverhandlung kennzeichnet andererseits auch eigene, sich wandelnde Identitätskonstrukte und Kategorisierungen von uns selbst – in Südtirol besonders deutlich zu erkennen an den unterschiedlichen Identitäten der verschiedenen Sprachgruppen.