Alpinsportarten erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Obwohl der Anteil an älteren Personen, die oftmals an Herzkreislauf-Erkrankungen leiden, hoch sein dürfte, gibt es kaum Informationen zur Prävalenz von Herzkreislauf-Erkrankungen unter Alpinsporttreibenden. Es war daher Ziel dieser Studie, Daten über die Prävalenz von Herzkreislauf-Erkrankungen unter Alpinsporttreibenden in mittleren Höhen zu gewinnen.
Mittels eines standardisierten Fragebogens wurde eine repräsentative Stichprobe von 937 Skitourengehern, 1525 Bergwanderern und 1062 Alpinskiläufern / Snowboardern (Skiläufer) im österreichischen Alpenraum zu persönlichen Daten, zu Herzkreislauf-Erkrankungen und über die Einnahme eines Betablockers befragt.
Es wurden Daten von 934 Skitourengehern, 1431 Bergwanderern und 1043 Skiläufern in die Analyse aufgenommen. Die Skiläufer (36,0±18,1 a) waren jünger als die die Bergwanderer (41,8±16,1 a, p<0,01) und die Skitourengeher (42,4±12,7 a, p<0,01). Die Prävalenz von Herzkreislauf-Erkrankungen zeigte eine deutliche Altersabhängigkeit. Die Häufigkeit von Personen mit einer oder mehreren Herzkreislauf-Erkrankungen war unter Bergwanderern und Skiläufern höher als bei den Skitourengehern (12,7% vs. 5,8%, p<0,01 und 11,2% vs. 5,8%, p<0,01). Ein vorangegangener Herzinfarkt wurde von 0,7% der Skitourengeher, von 1,1% der Bergwanderer und von 1,0% der Skiläufer angegeben. Hypertonie war die häufigste Herzkreislauf-Erkrankung.
Obwohl diese Zahlen nicht ohne Einschränkung auf andere Gebiete und Höhenlagen verallgemeinert werden können, kann man dennoch eine große Zahl an Alpinsporttreibenden mit Herzkreislauf-Erkrankungen annehmen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschungsarbeiten, um wissenschaftlich erwiesene Empfehlungen für alpinsporttreibende Personen mit Herzkreislauf-Erkrankungen erarbeiten zu können.