In der vorliegenden Masterarbeit geht es um die mitunter verhängnisvollen Verquickungen von soziokulturellen Faktoren und der schweren psychosomatischen Erkrankung Magersucht (im medizinischen Fachjargon Anorexia nervosa genannt). Können gesellschaftliche Strukturen einer solchen Krankheit den Boden bereiten? Wenn ja, wie tragen diese dazu bei und welchen Anteil haben sie daran? Der Fokus der Betrachtung richtet sich auf junge Frauen mit Migrationshintergrund. Auf Menschen, die nicht zuletzt durch die Einordnung als Migrantinnen in eine als gegeben erachtete Gesellschaft einen spezifischen soziokulturellen Hintergrund erleben. In diesen jungen Frauen und ihren Körpern verdichten sich, wie herausgestellt werden soll, gesellschaftlich relevante Faktoren zu einem unübersichtlichen Geflecht. Zu einer Verknüpfung von Umständen, die mitunter eine besondere Vulnerabilität mit sich bringen.