Die Cordillera Blanca ist das höchste und am meisten vergletscherte Gebirge in den Tropen und erstreckt sich von 8°30‘ S bis 10°S in den peruanischen Anden. Im Gebiet der Cordillera Blanca gibt es pro Jahr eine Regenzeit von Oktober bis April und eine Trockenzeit von Mai bis September. In der Trockenzeit sind die Bewohner im dicht besiedelten Tal auf der Westseite der Cordillera Blanca auf das Schmelzwasser der Gletscher angewiesen. Damit die Wasserversorgung auch bei kleiner werdenden Gletschern funktionieren kann ist eine möglichst genaue Bestimmung der Niederschlagsmengen in der Cordillera Blanca notwendig. Die Verteilung und die Intensität der Niederschläge hängt stark mit der kleinräumigen Topografie zusammen und die Punktmessungen an den Wetterstationen und Niederschlagsmessstellen in der Cordillera Blanca sind wenig repräsentativ für deren Umgebung. In dieser Arbeit wird überprüft, ob die Verwendung von flächendeckenden satellitengestützten Niederschlagsdaten zu einer genaueren Einschätzung der Niederschlagsmengen in der Cordillera Blanca führt. Dazu werden Niederschlagsmessungen an Wetterstationen und Niederschlagsmessstellen in der Cordillera Blanca und satellitengestützte Niederschlagsschätzungen der Tropical Rainfall Measuring Mission (TRMM 3B43) analysiert. Der Vergleich der Bodenmessungen mit den satellitengestützten Niederschlagsdaten ergibt, dass die jahreszeitliche Variabilität der Niederschläge in den Bodenmessungen stärker ausgeprägt ist als in den satellitengestützten Niederschlagsschätzwerten. In der Regenzeit stimmen die satellitengestützten Niederschlagsschätzwerte relativ gut mit den Niederschlagsmessungen in der Cordillera Blanca überein. In der Trockenzeit treten in Gebiet en mit starker Vergletscherung außergewöhnlich hohe Niederschlagsschätzwerte in den TRMM 3B43 Daten auf, welche auf die Fehlinterpretationen von Schneeflächen als Niederschlagsgebiete zurückzuführen sind. Auch im Lee der Cordillera Blanca sind die Niederschläge in den satellitengestützten Niederschlagsschätzungen durchschnittlich größer als in den Niederschlagsmessungen am Boden. Der wahrscheinlichste Grund dafür ist eine Unterschätzung der Verdunstung der Niederschläge vor dem Erreichen des Erdbodens. Außerdem wurden mehrjährige Schwankungen der Niederschlagsmengen in den satellitengestützten Niederschlagschätzwerten entdeckt, deren Ursachen noch nicht völlig aufgeklärt werden konnten. Bei der Analyse der Niederschläge in Abhängigkeit von der Höhe und der Entfernung des Andenhauptkammes wurde herausgefunden, dass die Abnahme der Niederschläge im Lee der Cordillera Blanca mit zunehmender Entfernung des Andenhauptkammes nachlässt.
Titelaufnahme
- TitelAnalyse von Bodenmessdaten und satellitengestützten Niederschlagsdaten in der Cordillera Blanca, Peru / eingereicht von Martin Hangweyrer
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- UmfangIII, 101 Bl. : graph. Darst., Kt.
- AnmerkungAbstract in dt. und engl. Sprache
- Datum der AbgabeJanuar 2015
- SpracheDeutsch
- DokumenttypMasterarbeit
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The Cordillera Blanca is the highest and most glaciated mountain range in the tropics and extends from 8°30‘ S to 10°S in the Peruvian Andes. In the region of the Cordillera Blanca there is a rainy season from October to April and a dry spell from May to September. During the dry spell the inhabitants from the densely populated valley in the western part of the Cordillera Blanca are dependent on the meltwater of the glacier. In order that the water supply also works for shrinking glaciers the fixing of precipitation in the cordillera Blanca is essential. The distribution and the intensity of rainfall is heavily connected with the local topography and the measuring at the meteorological stations in the cordillera Blanca is little representative for their environment. Purpose of this thesis is to examine if the use of nationwide satellite based data of rainfall can lead to a more precise estimation of precipitation in the Cordillera Blanca. Therefore the measuring of rainfall at weather stations and measurement sections in the Cordillera Blanca and satellite based estimations of rainfall of the Tropical Rainfall Measuring Mission (TRMM3B43) is analysed. The comparison of the soil measuring with satellite based rainfall data produces that the seasonal variability of rainfalls is more distinctive than in satellite based estimated values of rainfall. During the rainy seas on the estimated values agree pretty well with the measuring of rainfall in the Cordillera Blanca. During the dry season pretty high estimated rainfall values occur in the regions with strong glaciation in the data of TRMM3B43 which can be put down to a misinterpretation of snow faces as regions of precipitation. Also in the lee of the Cordillera Blanca the rainfalls in the satellite based estimations of precipitation are on average higher than the soil measurements. The most probable reason therefore is an underestimation of evaporation of rainfalls before reaching the soil. Furthermore swaying over several years of the amounts of precipitation in satellite based estimations of precipitation were found those reasons still couldn’t be enlightened. During the analysis of the precipitation depending on height and distance of the main ridge of the Andes was found out that the minimising of lee rain fall in the cordillera Blanca decreases with increasing distance to the main ridge of the Andes.
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