In dieser Diplomarbeit wird die Darstellung des Mittelalters in steirischen Museen aus geschichtswissenschaftlicher Sicht untersucht und mit fachdidaktischen Ausführungen ergänzt. Dabei soll herausgefunden werden, welche Aspekte ausgewählt wurden, welche Möglichkeiten der Darstellung verwendet werden und wie steirische Museen für den Geschichtsunterricht genützt werden können.Als Grundlage erfolgt im ersten Teil eine theoretische Auseinandersetzung mit der Institution Museum, deren Aufgaben und Funktionen (Sammeln, Bewahren, Forschen, Präsentieren/Vermitteln), aktuellen Entwicklungen im Museumswesen und den Möglichkeiten der Vermittlungsarbeit sowie Spezifika von Geschichtsausstellungen im Speziellen und didaktischen Grundlagen für schulische Museumsbesuche.Die qualitative, vergleichende Analyse beruht auf Daten zu exemplarisch ausgewählten Museen (Museumsbesuche, Fotos, Gespräche und E-Mail-Fragebögen, Internetauftritte und Broschüren/Kataloge). Sie zeigt, dass die Darstellung des Mittelalters sehr vielfältig ist. Es gibt viele mittelalterliche Objekte, aber selten Mittelalter-Schwerpunkte. In den Ausstellungen dominieren die Objekte, erläuternde Texte und andere Materialien werden teils zahlreich, teils sehr sparsam eingesetzt. Die Dauerausstellungen sind meist stark regionalgeschichtlich geprägt. Zu ereignis- und personenzentrierten Darstellungen kommen alltags-, sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte. Aktuelle wissenschaftliche Theorien fließen in neu gestaltete Ausstellungen ein, zu Schwerpunkten wie der Geschlechterforschung gibt es hingegen wenig. Die chronologische Darstellung wird zunehmend von einer thematischen abgelöst. Gegenstand der Vermittlung ist nicht das Bild vom ?finsteren Mittelalter?, sondern ein möglichst differenziertes Geschichtsbild. Ergänzt werden die Ausstellungen durch immer vielfältigere Kultur- und Vermittlungsangebote.

This diploma thesis deals with the presentation of the Middle Ages in Styrian museums from a historical and didactic viewpoint. It concentrates on the questions which aspects were chosen, which means of presentation are used and how Styrian museums can be used for history classes.In the first part, a theoretical analysis of the museum as an institution will be given, which includes its functions (collecting, conservation, research, presentation/transfer), recent developments, educational work, some thoughts on historical exhibitions and didactic basics.The analysis is based on data on selected museums (museum visits, photos, interviews and e-mail-questionnaires, websites and brochures). It shows that there is a variety of presentations of the Middle Ages. There are many medieval objects, but the exhibitions rarely focus on the Middle Ages. Within the exhibitions, the objects are dominant, texts and other mediums are partly heavily, partly little used. There is mostly a strong focus on regional history. In addition to presentations which focus on events and persons, there are aspects of everyday, social and cultural history. Recent academic theories can be seen in new exhibitions, but there is little material on key aspects like gender studies. There is a shift from chronologically oriented presentations to thematic orientation. Museums don?t want to reproduce the picture of the ?Dark Middle Ages?, but a varied one. In addition to exhibitions, the museums offer more cultural and imparting events or programs.