Ziel dieser Arbeit war es, Möglichkeiten der Verbesserung des Anbausystems im biologischen Süßkirschenanbau im pannonischen Klimagebiet zu untersuchen. Hierzu wurden in einer Versuchsanlage im Versuchsgarten der Universität für Bodenkultur (BOKU) mit 13 Sorten während der gesamten Vegetationsperiode 2009 zahlreiche vegetative und generative Parameter erhoben sowie an sechs Sorten Qualitätsuntersuchungen im Labor des Instituts für Garten-, Obst- und Weinbau durchgeführt. Schließlich wurden auch Verkostungen durch Studierende an der BOKU gemacht. Weiters wurde der Effekt eines Ausdünnungsschnittes während der Blüte, sowie verschiedene Strategien zur Regulierung der Europäischen Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi L.) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die beiden Sorten ‚Bigarreau Burlat’ und ‚Merchant’ unter den gegebenen Bedingungen besonders gute Ertrags- und Qualitätseigenschaften aufweisen. Aufgrund des geringen spezifischen Ertrages kann auch ‚Bigarreau Moreau’ mit Einschränkungen für den biologischen Anbau empfohlen werden. Für diese drei Sorten wurde auch eine hohe Konsumentenakzeptanz bei den durchgeführten Verkostungen festgestellt. Die Untersuchungen zur Fruchtqualität während der Reife erbrachten signifikante Unterschiede in allen 14 erhobenen Parametern, zum Teil auch zwischen den Reifestadien. Der Ausdünnungsschnitt während der Blüte reduzierte den Ertrag der Bäume, brachte aber keine Steigerung der Fruchtgröße und –qualität. Bei den sehr früh reifenden Sorten (1. und 2. Kirschwoche) konnten keine Maden der Kirschfruchtfliege festgestellt werden, auch bei der Anfang der 3. Kirschwoche reifenden Sorte ‚Merchant‘ lag der Befall unter der Toleranzschwelle von 2%. Bei der später reifenden Sorte ‚Sweetheart‘ (6. Kirschwoche) waren hingegen über 40% der Früchte befallen. Der Versuch einer effektiven Regulierung der Kirschfruchtfliege durch Spritzungen mit dem Gegenspieler Beauveria bassiana zeigte bei später reifenden Sorten keine nennenswerten Erfolge.
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