Titelaufnahme

Titel
Folgen und Auswirkungen von MREL und TLAC für Banken der EU am Beispiel österreichischer Banken unter Berücksichtigung der bereits bestehenden Mindestkapitalanforderungen / Franziska Jaidhauser
VerfasserJaidhauser, Franziska
BetreuerSchallmeiner, Florian
ErschienenWien, 15.11.2016
UmfangIX, 120 Seiten
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
URNurn:nbn:at:at-fhbfiw:1-1553 
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Zusammenfassung

Obwohl die Mindestkapitalanforderungen an Banken schon seit Jahrzehnten immer drastischer verschärft wurden, gibt es immer noch einen Bedarf an weiteren Mindestkapitalanforderungen, um sich den veränderten Entwicklungen des Bankgeschäfts anzupassen. Dieser Bedarf ergab sich zuletzt insbesondere dadurch, als eine global einheitliche Grundlage zur Bankenabwicklung geschaffen wurde und spiegelt sich in der Bankensanierungs- und Bankabwicklungsrichtlinie verankerten Minimum Requirement for own funds and Eligible Liabilities (MREL) wider. Darüber hinaus veröffentlichte das Financial Stability Board zusätzliche Empfehlungen für global systemrelevante Banken zur Vorhaltung der Gesamtverlustabsorptionskapazität (TLAC). Beide verfolgen das Ziel der Rekapitalisierung und Verlustabsorption einer in Schieflage geratenen Bank. Während es mehrere Argumente gibt, weshalb steigende Kapitalanforderungen negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben können, wurde in dieser Forschung mittels Experteninterviews herausgefunden, dass die Auswirkungen und Folgen von MREL und TLAC für Banken am Beispiel der österreichischen Gesetzgebung mit Stand 15. November 2016 enorm sind und nicht nur in erhöhten Kapitalkosten liegen. Besonders MREL kann ein unleistbares Maß annehmen, wenn Banken ihr Geschäftsmodell nicht nachhaltig verbessern. Darüber hinaus kommt in den folgenden Jahren eine enorme Refinanzierungslücke auf den Bankenmarkt zu. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finale Festlegung, der zu erfüllenden MREL Quote und die frühestens ab dem Jahr 2019 zu erfüllende TLAC, tatsächlich auf den Bankenmarkt auswirken und wie MREL und TLAC einer Bankabwicklung in der Praxis tatsächlich behilflich sein können. Dies stellt zukünftiges Forschungspotential dar.

Abstract

Although the minimum capital requirements for banks have been tightened more and more over the last decades, there is still a need for additional minimum capital requirements to adapt to the recent developments of the banking business. This need emerged in particular, when a global standard for banking resolution was created and is reflected in the Minimum Requirement on own funds and Eligible Liability (MREL) incorporated in the Bank Recovery and Resolution Directive. Furthermore, the Financial Stability Board published additional recommendations for global systemically important banks to fulfill a Total Loss Absorbing Capacity (TLAC). These new minimum capital requirements pursue the goal of enabling recapitalization and loss absorption of a troubled bank. There are many arguments why increasing minimum capital requirements can have a negative impact on the whole economy. By interviewing experts in this field and using the example of the Austrian legislation as of November 15, 2016, this Masterthesis found out that MREL and TLAC have enormous impacts on banks, which are not limited to the increasing capital costs a bank has to cover. MREL in particular can turn out to be unaffordable, if banks do not sustainably improve their business model. In addition, the banking market will be facing a dramatic refinancing gap in the next years. However, it remains to be seen how the finally determined MREL requirement and the TLAC requirement that has to be fulfilled starting in 2019 at the earliest, will actually impact the banking market. Also, it will be seen how MREL and TLAC will influence future bank resolutions de facto. These aspects represent future research potential.